Corona – nun ist’s da!

Neuer Artikel von Sunny

Es war ja klar, dass es vor unseren Toren nicht Halt macht und das wovor wir Angst hatten ist nun eingetroffen! Bereits am Donnerstag (10.12.2020) kam kurz vor 6 Uhr eine Durchsage, dass Haus 1 unter Verschluss bleibt, die medizinische Ausgabe stattfindet und die Arbeiter direkt vom Haftraum abgeholt werde, man von Nachfragen bitte absehen soll.

Hier weiterlesen: https://freiheitskomitee4sunnyw.blackblogs.org/artikel-von-sunny/

Soundcloud Mauersegeln

 

 

Gespräche mit Sunny – Audios zum Nachhören

Seit ein paar Wochen gibt es eine Reihe an Gesprächen mit Sunny, die auf Soundcloud unter dem Stichwort “Mauersegeln” zu finden sind. Passen zu Sunnys letzen Artikel gab es einen Beitrag zu Kaufsucht, aber auch Themen rund um Haft und soziale Ungleicheit werden besprochen. Hört doch mal rein: https://soundcloud.com/user-763811186-361880312

Kaufsucht – was bedeutet das für einen? Was macht das mit einem? Der Weg dahin und daraus?!

Neuer Artikel von Sunny

Diesen Artikel möchte ich schon so lange schreiben, da es mir eine Herzensangelegenheit ist, denn ich kann und weiß nur leider zu gut wovon ich da rede.

Ich selbst habe damit im Alter von 12 Jahren angefangen. Es begann alles damit mir Liebe und Zuneigung der eigenen Familie zu erkaufen. Denn nichts sehnlicher habe ich mir nach dem Tod meines Vaters gewünscht.

Ich was damals schon sehr einfallsreich, denn natürlich konnte ich mit 12 Jahren nicht einfach bei Quelle und Co. anrufen, also schrieb ich mit Schreibmaschine. Andere Kinder verbrachten ihre Zeit nach der Schule mit Freunden, ich hingegen mit Katalogen, Schreibmaschine und Fax Gerät. „Vorbild“ damals war meine große Schwester, bei ihr hab ich mir alles abgeschaut.

Und anstatt, dass es unterbunden oder bestraft wurde, wurde es gefördert mit Wunschlisten. Natürlich wollte ich auch in der Schule dazugehören bei den Großen. So begann das Bestellen von „tollen“, teure Markenklamotten für mich. Und plötzlich war ich jemand – wurde gesehen, bewundert. Noch dazu ging es mir gut, denn in der zeit des Kaufens vergaß ich alles um mich herum, alles war so „toll“, so schwerelos, wie fliegen.

Mit 16 Jahren wurde mir ein Konto eröffnet, damit ich die EC Karte erhalte. Es wurde jedes Geschäft, wo bezahlen mit Lastschrift funktionierte mit mir aufgesucht. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Ab da nutzte ich es immer, um Menschen in mein Leben zu integrieren, zu halten, negative Gedanken zu vergessen. Mir wurde sehr früh schon das Gefühl gegeben ein Niemand bzw. nichts Besonderes zu sein. Von einem Selbstwertgefühl war keine Spur – woher auch.

Irgendwann war es für mich Normalität geworden.

Als ich mit 20 Jahren das erste Mal in Haft kam für 9 Monate, auf Grund von 33-fachen EC Karten Betrugs, hatte ich Gespräche mit der Suchtberatung, da erhielt ich die Diagnose Kaufsucht. Ich belächelte dies zunächst, ich wollte es nicht wahrhaben! Doch umso länger ich darüber nachdachte, die Zeiten Revue passieren ließ, mit dem psychologischen Dienst sprach, realisierte ich, dass ich ein Problem habe. Mir wurde auch klar, dass ich das ohne Hilfe nicht schaffen werde. Denn es ist leider wie Fahrradfahren, man vergisst es nicht. Und viel zu früh hatte ich damit begonnen, gelernt wie ich Dinge bekomme, die ich mir eigentlich gar nicht leisten kann. Ich hatte von Haft alles organisiert bzgl. einer Therapie, eine Woche nach der Haftentlassung wäre der Aufnahmetermin gewesen. Doch musste ich bis dahin nach Hause zurück, mir wurde gesagt „du warst doch nun 9 Monate in Haft, das musst du doch nun auch so schaffen!“. Ich redete es mir schlussendlich selbst ein und ich hätte es besser wissen müssen. Doch ich fuhr nicht zur Therapie, stattdessen redete ich es mir schön und ein, dass ich das auch so schaffe.

Den ersten Rückfall hatte ich keine 19 Tage nach 9 Monaten Haft und schlimmer denn je. Ich schaffe immer wieder längere Abstinenzphasen, deshalb war ich mir auch so sicher es alleine zu schaffen, hinzu kam, dass ich mich so sehr geschämt hatte.

Die Schuldgefühle zerfressen einen. Als ich mit meinen Sohn schwanger wurde, war mir klar es muss sich etwas ändern, denn ich wusste zu gut irgendwann bringt es mich in Haft zurück.

Ich wollte mir Hilfe suchen, doch erhielt ich nur Absagen, endlose Wartelisten oder die Aussage wir behandeln das nur in Verbindung mit einer Drogensystematik. Ich fühlte mich derart im Stich gelassen und mir wurde klar ich „muss“ es alleine schaffen.

Doch immer wieder kam es zu Rückfällen, einer schlimmer als der andere. In diesen Monaten zählte nur der „Rausch“, die Glücksgefühle, alles andere hatte keinen Raum, ich blendete es aus. Jedes Mal danach hatte ich ein mega schlechtes Gewissen. Mir wurde bewusst, was ich erneut tat, was ich damit anrichtet und wieviele Menschen ich enttäuschte/verletzte – wo es mich hinbringt. Oft gab es Zeiten, wo ich mich selbst anzeigen wollte, denn ich wusste immer mehr, dass ich es nicht alleine schaffen würde, enden wird es nicht. Die Angst und Scham war dennoch viel zu groß und gewann.

Und es kam, wie es kommen musste: 2010 ging ich erneut für hast 2 Jahre in Haft. Von Anfang hat hatte ich Gespräche mit der Suchtberatung und psychologischem Dienst – die besten Pläne und Voraussetzungen dachte ich wieder einmal. Drei Monate nach der Entlassung fuhr ich zur Therapie in eine Klinik, welche nur von Drogen- und Alkoholsucht sprach. In den Gruppensitzungen kam ich mir immer vor wie ein tropischer Vogel. Viele sagten oft „Ja das kenne ich auch“, wenn ich von meinem Shoppingwahn erzählte, die Sätze waren dann gewesen „Ja im Drogenrausch habe ich auch stundenlang gekauft“.

Ich hatte das aber in keinem Rausch, für mich war das Kaufen meine Droge. Viele glaubten mir das nicht, auch jetzt werde ich dafür ausgelacht. Oder wenn ich zur Suchtberatung gehe „hä du nimmst doch gar keine Drogen.“. Nein meine Droge ist das Einkaufen. Es spielte irgendwann auch keine Rolle mehr was ich kaufe, Gott ich hatte so scheußliche Dinge gekauft, doch es war meins.

Die Menschen denken immer, da es eine stoffungebundene Sucht ist dass es nicht schlimm wäre, man es doch einfach so stoppen können muss. Man hat vielleicht keine extremen körperliche Entzugserscheinungen, doch immer wenn z.B. die EC Karte nicht mehr funktionierte oder im Internet stand, nur per Nachname, bekam ich Schweißausbrüche, Herzrasen, war aggressiv – nicht mehr ich selbst.

Keine Sucht ist besser oder schlechter/schlimmer. Sie verändert den eigentlichen Menschen, sein Verhalten, sein Denken, den Körper und die Psyche. Jede Sucht verringert nicht das eigentliche Problem sondern verschlimmert es. Ich für meinen Teil habe angefangen große Probleme zu kompensieren und irgendwann jede Art von Problem.

Ich war irgendwann nicht mehr in der Lage Probleme „normal“ zu kompensieren. Alles „löste“ ich mit kaufen. Doch genau das war mein Fehler neben einer Reihe von Fehlern.

Das Problem ist auch, dass man kaufen immer muss und mein „bestes“ Beispiel ist, als ich Sonntags Fiebersaft für meine Tochter brauchte. Ich war so voller Angst um sie, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Das Ende vom Lied war, dass ich alles mögliche kaufte, von zig verschiedenen Kirschkernkissen bis irgendwelchen Medikamenten. Es spielte keine Rolle was es ist, es spielte für mich in diesem Moment „nur“ eine Rolle dass ich alles aus dem Kopf bekomme. Dem Rückfallrisiko ist man somit leider stets ausgesetzt.

Hier an diesem Ort habe ich erstmal Menschen kennengelernt, denen es genauso ging. Die wissen wovon ich rede. Oft, nein nicht oft sondern immer lag der Grundstein in der Kindheit. Bei mir war es, um mir Liebe und Aufmerksamkeit zu erkaufen, andere wurden mit Geschenken überhäuft als „Ausgleich“ für Liebe, fehlende Zuneigung und Zeit. Wir lernten viel zu früh materielle Dinge falsch einzuschätzen, ins Leben zu integrieren.

Warne nicht mehr in der Lage Beziehungen auf normalen Wegen und Basen aufzubauen. Diesen Kreislauf zu durchbrechen ist schwer, aber nicht unmöglich! Ich bin auf einem guten Weg, denn ich habe mir eingestanden, dass ich nicht „nur“ ein Problem habe wovon ich mich nicht alleine lösen kann, das meine Vergangenheit und einstudierte Strukturen der Auslöser sind, egal wie schmerzhaft es ist, ich dies be- und verarbeiten muss.

Dass es nicht auf materielle Dinge ankommt, denn sie machen genauso glücklich wie Geld allein. Nein es kommt auf die Menschen in seinem Leben an und es gibt sie, die einen trotz oder sogar wegen seiner Fehler und Macken liebe und schätzen.

Sie machen das Leben lebenswert und keine Handtasche, ein Kleid oder ein teures Auto.

Harte und teure Lehrstunden waren nötig, um das zu erkennen. Und es liegt noch ein weiter und steiniger Weg vor mir, doch miss ich ihn nicht alleine begehen. Es ist kein Leben bei jedem Klingeln aufzuschrecken, weil man Angst hat es ist der Postbote, man nicht mehr weiß, was man wann, wo und was bestellt hat oder vor der nächsten polizeilichen Hausdurchsuchung oder schlimmer: Verhaftung.

Man mit Herzrasen an den Briefkasten geht, weil man nicht weiß was einen erwartet. Man alles verstecken muss, sich Geschichten einfallen lassen muss, damit es das Umfeld nicht realisiert.

Bei jedem Polizeiauto, was vorbei fährt Angst hat. Man nicht mehr normal einkaufen gehen, vor Angst vor dem nächsten Rückfall. Nachts nicht mehr schlafen zu können aus Schuldgefühlen, vor Angst vor dem nächsten Tag.

Nein das ist kein Leben und kein Kleid der Welt wert!

Es ist kein Zuckerschlecken, den Weg da raus zu finden. Vor allem auch, da es kaum Anlaufstellen gibt. Man hat das Gefühl, dass die Gesellschaft die Augen vor diesem bestehenden Problem verschließt. Denn wir sind nunmal ein Konsumstaat. Viele von uns mussten sich schon diesen oder einen anderen Satz anhören, wenn man über sein Problem reden wollte: Sie kommen Sie mir ja nicht mit Sucht, das glaubt Ihnen keiner!

Doch Kaufen kann zur Sucht werden, so wie Spiel, Arbeitssucht etc. Und nur weil man es den Menschen nicht direkt ansieht, dass sie konsumieren, bedeutet das nicht, dass es nicht existiert. Mein Ex-Partner hat mal gesagt: „Hättest du nicht Drogen oder Alkoholsüchtig sein können, das hätte ich dann bemerkt und man hätte dir helfen können.“

Doch ist es nicht so bei keiner Sucht, dass man früh aufsteht und sich denkt „hm mir ist langweilig, was mache ich denn heute, ach ich werde süchtig.. hmm, Drogen, nein, teuer und man kann esmir ansehen, ach ich werde kaufsüchtig.“

Nein so ist es nicht, wie bei allem ist es ein schleichender Prozess. Viele Faktoren spielen eine Rolle. Und ehe man sich versieht ist man mittendrin. Das Reinkommen ist leicht, denn man bekommt es nicht mit. Das Herausfinden ohne Hilfe hast unmöglich.

Es müsste viel viel mehr Anlaufstellen, Therapeuten und Kliniken geben, wo man es ernst nimmt. Denn es ist ernst!

Mir als selbst Betroffene war es ein großes Anliegen, denn die Dunkelziffer ist derart hoch, auch dies mal anzusprechen, denn eben durch dieses alltägliche Kaufen müssen, ständig Werbeangebote in Kombination mit einer psychischen Störung, ist jeder von uns dem Risiko ausgesetzt und die Konsequenzen sind verheerend!

Fast 10 Jahre meines Lebens insgesamt hat es mir an Freiheit geraubt und fast 22 Jahre eines normalen Lebens!

Silvester zum Knast

Auch wenn durch die Pandemie keine feste Veranstaltungsplanung möglich ist rufen wir dazu auf (jede*r in Eigenverantwortung in Bezug auf die eigene Gesundheit und die Gesundheit unserer Umwelt) an Silvester ein bisschen Leuchten und Musik zur JVA Chemnitz zu bringen. Somit zeigen wir den Gefangenen, dass sie nicht alleine sind und treten dem Stigma entgegen, welches Gefangene strukturell durch Knasterfahrung begegnen müssen.

Außerdem besteht die Möglichkeit Grußworte über die 2h Sendezeit (von 21-23 Uhr auf Radio T) ins Gefängnis zu senden.

Hierfür könnt ihr unter dem Stichwort „Silvester zum Knast“ eine Mail an Radio t (info@radiot.de) mit eurem Grußwort an senden und dann wird es dort eingelesen oder ihr macht einen Telefontermin aus, an dem eure Botschaft direkt mit eurer Stimme aufgenommen wird.

Weiter Infos bzgl. der Situation in der JVA Chemnitz:

    • freiheitskomitee4sunnyw.blackblogs.org
    • auf Soundcloud: Mauersegeln

Wir freuen uns auf einem anarchafeministisch organisierten Abend <3

Keine*r ist frei solange es nicht alle sind

#Kochen in Haft#

Artikel von Sunny

Ich möchte nun mal mit einigen Vorurteilen bzgl. Knastküche aufräumen, da ich zugegebenermaßen am Anfang auch so dachte.

Da ich selbst nun seit August in der Gefangenenküche arbeite, weiß ich es aber nun besser. Einige hatten schon „Angst“, dass ich wenn ich dort anfange etwas schreibe.

Ich schreibe sonst viel oder hauptsächlich was schief läuft hier, doch wenn mir etwas positives auffällt, dann auch dies.

Wo Positives zugegeben nicht an der Tagesordnung ist leider. Viele denken, so auch einst ich, dass hier alles Fertigprodukte sind, Saucen etc. Schimpfen über die wenige Vielfältigkeit. Bevor ich euch das nun mal schildere, eines vorweg, die JVA Küche bekommt pro Gefangene und Tag für Frühstück, Mittagessen und Abendbrot 3,05 Euro zur Verfügung gestellt. Die Preise, gerade für Obst und Gemüse sind immens gestiegen, das höre ich auch von meinen Leuten draußen. Man kann sich also denken, dass es nicht viel ist. Das man bei ca. 250 Gefangenen auch nicht immer den Geschmack von allen trifft ist auch klar.

Dennoch versucht man eine Vielfalt rein zu bekommen.

Ich selbst bin im Bereich der warmen Küche eingesetzt. Jeden Tag, je nach Essen werden die Saucen frisch angesetzt, es werden Knochen ausgebraten mit Zwiebeln, Sellerie, Möhren (alles frisch zubereitet) Gewürzen und je nachdem Tomatenmark, separat für unsere Vegetarier Gemüsefond und das immer frisch – da kommt nichts aus einer Tüte. Mit Kartoffelstärke wird es dann abgebunden. Es gibt nahezu jede Woche 4-5 Tage, an denen Fleisch mit im Spiel ist, Freitags ist oft Fischtag, drei Wochen im Monat mindestens. In einer Woche dann Spinat oder ähnliches, einmal die Woche, meist Samstags, eine Süßspeise Milchreis, Grießbrei, Quarkkeulchen etc. Und gerade Fleisch ist teuer. Jeden Abend gibt es entweder Obst oder Gemüse, meist Mittwochs eine Milchspeise – Quark, Joghurt, Joghurtdrinks oder ähnliches und eine große Vielfalt an Marmeladen wird angeboten.

Aber trotz des geringen Budgets probiert man in der Küche wirklich Alles, um uns etwas leckers auf den Tisch zu zaubern und das frisch!

Was gerade in solch einer Großküche heutzutage keine Selbstverständlichkeit ist.

Daher bin ich den Chefs dafür sehr dankbar!

Denn selbstverständlich ist es nicht!

Artikel 09. November

Artikel von Sunny

09.11.2020

Ich habe so den Kanal voll von falschen Menschen in meinem Leben, aber scheinbar bin ich ein Magnetfeld und ziehe sie alle an.
Man versucht Menschen zu helfen, wo man kann, einfach nur weil ich so bin, weil ich weiß, wie es ist mit alle alleine dazustehen. Oder das Gefühl zu haben, dass es so ist. Und gerade an diesem Ort ist das eine extreme zusätzlich Qual. Und gerade wenn ich Menschen mag, tue ich das von Herzen doppelt gern. Tja, aber anscheinend sollte ich das wohl besser sein lassen.
Denn der nächste Arschtritt ließ nicht lange auf sich warten. Erneut wurde ich als Spielball genommen. Vielmehr wird mir nun unterstellt besitzergreifend zu sein. Heftig und jeder der mich kennt, weiß dass ich das mit Sicherheit nicht bin – also jeder der mich wirklich kennt. Zumal ich viel lieber ganz alleine für mich bin. Das brauche ich auch, um mich auf mich konzentrieren zu können. Und das ganze jetzt zeigt mir, auf auf’s Neue, dass es hier an diesem Ort besser so ist. Die Menschen an diesem Ort sind zu 95% falsch und sich selbst am nächsten.

Aber hey das ist okay, denn ich weiß, dass ich fernab von diesen Mauern ganz tolle Menschen habe, welche zu mir stehen und mich genauso lieben, wie ich bin.

Danke euch von Herzen. Am meisten zieht mich meine Naivität runter. Das ich auf einen Menschen so sehr wieder mal herein gefallen bin. Und ich hätte es wissen sollen, gewarnt wurde ich weiß Gott genug.

Aber ich bin nun auch mal ein Mensch, der auf Gerede nichts gibt – der sich sein eigenes Urteil bildet. Aber anscheinend kann ich diesen nicht mehr trauen.

Es ist einfach nur ein Alptraum das Ganze hier!

Danke für euch da draußen!

Artikel 01.November

Artikel von Sunny

01.11.2020

Ihr Lieben da draußen,

nun mal nach langer Zeit etwas zu lesen von mir. Ich hab mich aus vielerlei Gründen in den vergangenen Wochen etwas rar gemacht. Vor allem weil ich leider selbst nicht mehr wusste wer ich bin.

In den vergangenen Wochen wurde ich sehr oft mit Schicksalsschlägen konfrontiert. Mit Menschen, die aus meinem Leben gerissen wurden oder es von sich aus verließen und der nächsten Hiobsdiagnose.

Ganz oft habe ich angefangen etwas zu schreiben und es dann doch wieder beendet – das hätte niemand lesen wollen. Nun finde ich ganz langsam zu mir zurück, wenn auch mit vielen Schmerzen verbunden. Doch ich wäre nicht ich, wenn ich nun aufgeben würde!

Und auch wenn der Mensch, von dem ich dachte es wäre die große Liebe, mich und meine Gefühle nun vorzieht mit Füßen zu treten, mich derart zu verletzen, wie es lange kein Mensch tat, es geschafft hat, dass ich nun definitiv an etwas wie die große wahre Liebe nicht mehr glaube (so etwas gibt es doch nur in Büchern oder Filmen), versuche ich nicht den Glauben an das Gute im Menschen zu verlieren. An der Stelle ganz großen und lieben Dank an T., D. & T. für eure bedingungslose Freundschaft, offenen Ohren und ehrlichen Worte! Der Schmerz wird mir noch ewig bleiben, vor allem weil zu viele WARUM Fragen in meinem Kopf sind, verbunden mit tiefen Gefühlen. Aber ich bin nicht mehr gewillt mich diesen hinzugeben. Ich will wieder die Lebensfreude zurück und vor allem leben, jeden Tag als wäre es der letzte.

Der Tod zweier geliebter Menschen hat mir erneut gezeigt, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Und viel zu kurz, um sich immerzu mit dem Negativen permanent auseinander zusetzen.

Natürlich ist man nicht davor bewahrt, man kann es nicht verhindern, doch mit erhobenem Haupt daraus hervor gehen. Meine beste Freundin hat mir mal folgendes geschrieben: „Wenn das Leben dir eine knallt, steh wieder auf, putz den Dreck von der Schulter und sag: Du schlägst wie ein Kind.“ Das Leben hat mich schon so oft geschlagen und dennoch steh ich und schau nach vorn!

„Stark sein bedeutet nicht nie zu fallen. Stark sein bedeutet immer wieder aufzustehen.“ Wir beide sind stark!!! Und oh ja das sind wir. Und vor allem:

„Ich schicke dir drei Wünsche: Die Gabe nie zu vergessen was du warst, den Mut das zu sein, was du bist und die Kraft, das zu werden was du möchtest.“

Vergessen werde ich nie den Mut und die Kraft, die tanke ich jeden Tag auf’s Neue durch Menschen, wie Euch, denn ihr liebt und achtet/schätzt mich so, wie ich bin. Danke!

Aber auch von euch da draußen, Menschen, die mir mit Kleinigkeiten wie einem schönen Gedicht zeigen, dass man an mich denkt. So etwas berührt mich jedes Mal auf’s Neue. Und in solchen Zeiten, wie Goldwert für mich. Danke für eure Unterstützung, vor allem auf mentaler Ebene!

In letzter Zeit beschäftigen mich 1000 Dinge. Und ich versuche sie euch nun mal in einem Artikel näher zu bringen. Falls es zu einem Durcheinander führt, an der Stelle schon mal Sorry! Das liegt dann wohl an meinem Kopf, der sehr voll ist.

Es sind Dinge, wie die aktuelle Corona Lage, bei uns und im ganzen Land. Es geht euch da bestimmt wie mir, ich kann es nicht mehr hören, doch es ist nun mal bittere Realität leider. Jeden Tag schau ich voller Angst die aktuellen Entwicklungen und ich bin sprach- und fassungslos zugleich. Für euch da draußen sind nun erneut harte Konsequenzen, wie auch für uns, Realität. Ihr da draußen steht genau wie wir, einer extremen psychischen Belastung gegenüber. Denn selbstverständlich bekomme das meiste mit von meinen Liebsten da draußen.

Ihr seid es nicht gewohnt quasi eingesperrt zu sein und sei es im Handeln. Oft bekomme ich mit wie es den Menschen extrem zusetzt. Auch für uns bedeutet das nun, dass Ausführungen gestrichen sind, körperliche Nähe gab es das letzte Mal im März und das setzt extrem zu. Wir Menschen brauchen vor allem Nähe zu geliebten Menschen, hin und wieder eine Umarmung ist wichtig. Und genau das bleibt nun schon seit 8 Monaten aus. Wie lange das noch anhält mag keiner sagen.

Dieses Virus hat die gesamte Menschheit im Griff. Und dennoch und ich weiß, dass es schwer fällt, dürfen wir nicht zulassen, dass es neben den physischen erheblichen „Nebenwirkungen“ uns auch noch psychisch erheblich in die Knie zwingt. Es ist wirklich nicht einfach, aber wenn wir das auch noch zu lassen, was passiert dann mit der „Menschheit“?!

Die Zeit ist hart, man weiß nicht wann sie endet, doch irgendwann wird sie enden. Die Welt wird wahrscheinlich nie mehr wie vorher, doch wenn wir nicht versuchen das Beste draus zu machen, gehen wir daran zu Grunde.

Das dürfen wir nicht zulassen! Ja, Dieses Corona beschäftigt mich sehr, wie euch alle da draußen. Aber leider auch Dinge, wie dass ich nun im Alter von 34 Jahren die Diagnose Osteoporose erhalten habe, ich schlichtweg nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.

Aber der Knast macht ja zum Glück nicht krank! #Ironie#

Aber auch die Ignoranz einiger Menschen, die Boshaftigkeit einiger.

Ich wurde ja nun schon ein paar mal wegen meinem Blog,meiner selbst wegen angefeindet. Tja und nun nachdem einige Zeit Ruhe eingekehrt war, versucht man es wieder mal.

Aber sorry, das könnt ihr noch so oft versuchen, ihr schafft es nicht! Ihr merkt in meinem Kopf ist so einiges los. Aber ich versuche nun den Blick wieder auf’s Wesentliche zu lenken.

Mein nächster Artikel ist über das Thema Kaufsucht, denn ich bin nicht allein damit und ich finde, dass dies in der Gesellschaft viel zu sehr bagatellisiert wird. Und die Dunkelziffer sehr hoch ist, denn in einem Konsumstaat passt so etwas natürlich nicht hinein! Also seid gespannt.

Ganz liebe Grüße nach draußen, ganz viel Kraft Euch allen diese Corona Pandemie gut durchzustehen und vor allem gesund zu bleiben.

Eure Sunny W.

Another gain!

Artikel von Sunny

06.09.2020

Ich kann tun was ich will, völlig egal, was wir der JVA beweisen können – erneut lehnte die Staatsanwaltschaft ab!

Am 07. August schrieb die JVA bereits die Stellungnahme, obwohl ich den Anstaltsarzt erst am 11. August von der Schweigepflicht entbunden habe. Das Gespräch fand am 15.08. statt, indessen Folge er mir erneut mitteilte, dass mich ein Facharzt begutachten soll, er nichts schreiben kann.

Das hat die JVA natürlich nicht weitergeleitet, wie auch sie haben ja bereits am 07.08. geschrieben!

Am 10.08. erhielt ich schwarz auf weiß, dass meine Medizinischen Akten seit dem 20.03.2018 verschwunden sind. Da danach 3 Gutachten erstellt wurden ohne Medizinische Akten, haben wir (meine Anwältin und ich) nun Strafantrag bzgl. Freiheitsberaubung, Falschaussage u.a., gestellt. Es reicht ein für alle mal!!! Da am 25.01.20 nichtmal Handakten in Abschrift vorlagen, welche angelegt werden, wenn die eigentliche Akte versandt wird, ist es auch FAKT, dass nach dem 20.03.18 weiterhin Akten von mir verschwunden sind.

Ich habe denen alle Unterlagen von der Zeit vor der Haft erneut zur Verfügung gestellt, um einen Teil der Akten wiederherstellen zu können. Doch alles, was seit der Haft war, hatte ich nie in meinem Besitz. Fakt: Die Med. Akten sind bis heute nicht 100% wiederhergestellt.

Erneut habe ich mich per Brief an die Justizministerin gewandt, es kann doch nicht sein, dass die mit all ihren Machenschaften durchkommen.

Hoffentlich werden die von der Staatsanwaltschaft in die Schranken gewiesen und der Strafantrag fruchtet. Es kann doch nicht sein, dass mehrere medizinische Akten aus einer JVA spurlos verschwinden!

Ich lass auf jeden Fall nicht locker.

Ihr kriegt mich nicht klein, ihr nicht!

Denn aus Unrecht wird kein Recht, da habt ihr Pech.

#Abrechnung

Gedicht von Sunny

Die Menschen, sie denken, sie wissen, was in mir ist – doch Fakt ist, sie wissen nichts!

Sie denken durch „5 Minuten“ reden sich ein Urteil zu bilden.

Doch sie haben keine Ahnung, meine Texte sind wie eine Mahnung!

Die Menschen sind nur nicht bereit es zu verstehen, denn sie müssten ja dann bereit sein zwischen den Zeilen zu sehen.

Das sind sie nicht. Nicht heute, nicht morgen und nicht übermorgen. Warum auch? Es sind ja meine Sorgen!

Sie wundern sich sodann, dass ich oft schweige, aber warum soll ich reden, wenn sie es nutzen wollen, um mich erneut zu quälen?

Ich lass‘ es nicht mehr zu, dass ihr mich verletzt und enttäuscht, um euch daran zu ergötzen! Bei dem Gedanken wie oft ihr es schon tatet, da könnt ich nur kotzen!!!

Ihr denkt, ihr seid allwissend?!

Weil ihr es lest in Akten?

Denkt ihr tatsächlich, das sind Fakten?!

Ihr wisst nicht, was sich verbirgt hinter meinem Gesicht!

Ihr predigt Wasser und trinkt selbst Wein – was bitte soll das sein?!

Soll das Vertrauen wecken?

Lasst es gut sein, lasst es einfach nur stecken!

Der Großteil von euch ist so verlogen, da mach‘ ich lieber einen großen Bogen!

Es gibt wenige Menschen in meinem Leben, denen es lohnt mein Vertrauen zu geben.

An diesen halt‘ ich fest und ich scheiß‘ auf den Rest.

Belügt und betrügt euch selbst weiter, aus meinem Leben seid ihr raus und ich kann nicht mal sagen, leider!!!