Update und Aufruf zur Solidarität
Seitens der JVA kommt es nun zu weiteren Einschränkungen, von denen bisher (nur) die Ausbildungsbetriebe betroffen sind, beginnend am 04.05.
So haben wir am 29.04. erfahren, dass wir um die Abstandsregeln einhalten zu können, ab dem kommenden Montag in 2 Gruppen eingeteilt werden. So weit, so gut, dass dahingehend nun reagiert wird. Doch warum (nur) in den Ausbildungsbetrieben? Es gestaltet sich dann so, dass eine Gruppe arbeiten geht, während die andere eine Woche auf Zelle ist und dann umgedreht. Finanziell bedeutet das nun erhebliche Einschnitte. Die Gruppe A hat nun in dem nächsten Monat Mai 8 Arbeitstage, Gruppe B 10 Tage. Wenn man das Überbrückungsgeld abzieht kommt man je nach Ausbildungsbetrieb und Lohnstufe dann auf 45 – 80 Euro. Bei den ohnehin schon immensen Einkaufspreisen nicht zu stemmen.
Es war das Gerücht im Umlauf, dass es angeblich Hausaufgaben für die Woche ohne Arbeit geben soll, welche vergütet werden. Dieses ist aber verständlicherweise für die Ausbilder nicht möglich. Eine Aufteilung, dass eine Gruppe am Vormittag, die andere Nachmittags geht, wurde auch abgelehnt. Weshalb erschließt sich mir nicht im geringsten. Nach fast 2 Monaten Corona im Land wurde nun auch der Ablaufplan auch für die Ausbildungsbetriebe geändert, so dass es ab Montag zu keinen Menschenansammlungen mehr kommt. Für die Ausbildungsbetriebe erhalten wir 7 Mundschutze, welche nur für den Ausbildungsbereich sind und am Nachmittag abgegeben werden müssen. Diese werden dann wenigstens separat gewaschen.
Es wird endlich reagiert seitens der JVA, einiges geändert. Wovon allerdings auch einiges keinen Sinn ergibt. Ausbildungsbetriebe werden getrennt, Arbeitsbetriebe nicht?! Der Sinn erschließt sich mir nicht!
Auch Skype funktioniert nun, die Antragsstellung ist sogar ausnahmsweise flexibel und einfach. Aber lediglich für 30 Minuten. Einen körperlichen Kontakt zu seinen Liebsten ersetzt es in keinster weise. Die Justizministerin spricht von familienorientiertem Vollzug. Hab ihn gesucht, aber nicht gefunden! Ist es familienorientiert für 30 Minuten zu skypen?! Meiner Ansicht nach nicht!
Die Kontaktbeschränkungen haben auch außerhalb der Mauern bestand. Aber wo ein Wille, da auch ein Weg! Und sei es, dass die Besuche mit Einschränkungen stattfinden, Mundschutzpflicht und Abstandsregeln. Dem ein oder anderen würde das psychisch auf jeden Fall extrem helfen.
Seit nun mehr 2 Monaten habe ich meine Kinder nicht gesehen. Die Fragen nach dem Wann werden jede Woche lauter. Beantworten kann ich sie nicht! Und ich befürchte so schnell kann ich das auch nicht tun.
Die Situation spitzt sich psychisch, aber auch finanziell immer mehr zu. Noch immer bin ich sprachlos von dem mega support auf den feministischen Solidaritätsaufruf. Ihr seid Helden! Danke!
Gerade jetzt ist es arg wichtig, wichtiger denn je, dass die Solidarität anhält. Deshalb bitte ich Euch um Eure Unterstützung für mich und all die Anderen, welche nur auf diesem Wege Hilfe erhalten können. Es zählt gerade jetzt jede Briefmarke, (welche ihr gern an mich spenden könnt und ich unter allen, die Hilfe brauchen aufteile), jeder Cent Telefongeld – um Kontakt in das Leben halten zu können. Aber auch jeder Cent, welcher uns hier drinnen Leben lässt. Wenn ihr mich direkt unterstützen wollt könnt ihr das wie folgt:
Telefongeld:
Nr.: 8410597
Einkauf:
Landesjustizkasse Chemnitz
IBAN: DE56 8700 0000 0087 001500
BIC: MARKDEF1870
Verwendungszweck: PK-Nr.: 7097 0917 8211, Walter, Sandra 29.12.1985
Ich bedanke mich bereits jetzt für eure Unterstützung! Von Herzen Danke!!!
Über die Entwicklung halte ich euch auf dem Laufenden.
Solidarische Grüße, Eure Sunny W.