Neuer Artikel von Sunny
18.07.2020
Ich soll und darf anscheinend nicht gewinnen! Obwohl wir der JVA nachweisen können, dass sie dem Gericht Informationen vorenthalten hat, ich dadurch in ein falsches Licht gerückt wurde, hat das Oberlandesgericht (OLG) abgelehnt.
Okay, als sie entschieden haben, hatten sie den Beweis noch nicht gehabt. Dementsprechend erhebt meine Anwältin nun Einwendungen, doch ich mache mir nichts mehr vor – auch das wird abgelehnt werden!
Ich kann es nicht gewinnen und da kann ich machen, was ich will!!! Egal ob und dass wir der JVA es beweisen können, dass sie falsche Informationen weiterleitet. Informationen weglassen, so dass auch Grundlage dessen immer wieder abgelehnt wird.
Ich bräuchte ein neues Gutachten, was wenn ich es selbst in Auftrag geben würde tausende von Euro kostet, was ich nicht habe.
Und davon abgesehen es gibt zahlreiche Gutachten, die es belegen – ja sie mögen älter sein, es ändert nichts an der Tatsache. Das einzige, was sich geändert hat es ist alles nur noch schlimmer geworden.
Am Montag war ich beim Neurologen, da ich ja nun seit Monaten immer wieder extreme Kopfschmerzen habe, Probleme, bzw. Sehstörungen nachts und das Gefühl habe, dass meine rechte Seite nicht zu meinem Körper gehört.
Diagnose: Migräne ausgelöst durch die Panikattacken. Nun habe ich die Wahl dauerhaft Migränetabletten oder angstlösende Medikamente. Beides macht auf Dauer abhängig. Tja oder ich meide Panikauslösende Orte und Momente und das wird gleich garnicht umzusetzen sein.
Das Ganze nimmt Ausmaße an, wie ich niemals gedacht hätte. Aber das mit Abstand am schlimmste in dieser Woche war nicht mals die Diagnose oder die Ablehnung vom OLG, nein schlimmer für mich war eine ganz andere.
Die Gefühle und Gedanken in mir, als ich auf dem Weg zum Arzt die ganzen Menschen in der Innenstadt gesehen habe und dann auch in der Praxis vom Arzt.
Allein der Gedanke daran, dass ich irgendwann wieder unter so vielen Menschen sein werde, hat in mir ein extremes Beklemmungsgefühl ausgelöst. Einfach nur eine panische Angst. Und nun habe ich Angst davor, dass sich genau dies nun jeden Tag mehr manifestiert, dass wenn der Tag X kommt, wo ich hier endlich raus komme, ich dann so eine Angst vor Menschen habe, dass ich nicht mehr vor die Türe gehe.
Das Schlimme – so abwegig ist die Angst davor nicht. Denn schon vor der Haft habe ich Orte mit vielen Menschen gemieden. Zunehmend frage ich mich wo das alles hinführen soll. Gefühlt in eine Katastrophe.
Meine Anwältin hat nun den offenen Vollzug beantragt. Da ich von da aus meine Fachkraft Lagerlogistik Ausbildung machen kann. Und gerade nach der Erfahrung von Montag kann ich nur hoffen, dass die JVA dem schnellstens zustimmt.
Ich kann meine Ausbildung machen, es kann mir die Angst Stück für Stück nehmen, denn schrittweise kehre ich ins normale Leben zurück. Und ich könnte doch noch die externe Therapie machen. Alleine die Straftatenaufarbeitung sollte kein Ablehnungsgrund sein, denn diese kann ich auch im offenen Vollzug machen. Da dann vor allem auch viel mehr Transfer zum Alltag stattfindet.
Aber ich weiß jetzt schon, dass meine Anwältin und ich das 100%ig gerichtlich durchsetzen müssen. Denn die JVA wird 100%ig nicht ihre Zustimmung geben. Obwohl laut der Suchtberatung keine Rückfallgefahr besteht, obwohl ich noch nie flüchtig war, obwohl ich bis auf 2 Verfehlungen mir zu zu Schulden habe kommen lassen. Diese zwei Verfehlungen waren, dass ich Fotos hier gemacht habe. Dazu hinreißen habe ich mich um meinen Kindern ein aktuelles Foto von mir schicken zu können. Das war völlig dumm und naiv. Und ich bereue das auch zutiefst. Und dass ich Telefonnummern unter falschem Namen habe freischalten lassen. Durch diese 10 Telefonnummern-Regelung,wo Anwälte und Therapeuten nicht darunter fallen. Auch das bereue ich. Dennoch wird genau dieses immer wieder vorgehalten und nur darauf wird scheinbar geschaut und Bezug genommen. Und dies wird auch immer wieder genutzt, um mir etwaige Lockerungen zu verwehren, da es als Delikt ähnlich gesehen wird.
Alles andere – vor allem positive, wird ignoriert, als wenn es nicht stattfinden würde. Und da können sie weiterhin, wie auch in den letzten zwei Wochen eine Zellenkontrolle durchführen. Sie werden nichts finden! Außer, dass ich alles öffentlich mache (und das ist nicht strafbar), lasse ich mir nichts zu Schulden kommen.
Mir also weiterhin Lockerungen zu verwehren, dafür gibt es keinen Grund. Dennoch werden sie genau das wieder und weiterhin tun.
Bis ich diese Zeilen begonnen habe wollte ich aufgeben. Denn ich bin am Enge ausgelaugt.
Doch jetzt – NEIN!
Verdammt nochmal nein!!!
Ich lasse es nicht zu, dass ihr mich brecht.
Ihr werdet mich weiterhin schikanieren, aber ich werde mich immer wieder auflehnen.
Und wenn ein Gericht über meinen weiteren Weg in euren Höllen-Mauern entscheiden soll – dann soll es so sein.
Ihr tut alles, um zu verhindern, dass ich raus komme, keine adäquate Behandlung erhalte durch falsche oder weggelassene Tatsachen.
Dann gebt mir wenigstens die Möglichkeit zur Resozialisierung und tut nicht weiterhin alles, dass dies in ein paar Wochen/Monaten nicht mehr möglich sein wird!
Macht ihr weiter wie bisher schafft ihr genau das!!!
Aus Unrecht wird niemals Recht!!!